Am 13. Januar ist Knut. Dann ist Weihnachten endgültig und unwiderbringlich vorbei. Aber warum heißt der Tag ‚Knut‘, woher kommt das Datum undwelche Traditionen gibt es? Wir erklären es euch!
Die schlechte Nachricht zuerst: Egal, wie sehr man die Weihnachtszeit liebt, mit ihren Kerzen und Sternen, mit den Plätzchen und dem leckeren Essen, mit den Geschenken, Karten und den leuchtenden Kinderaugen – irgendwann ist sie vorbei und auch der letzte Strohstern verschwindet wieder in einer großen Kiste im Keller.
Die gute Nachricht ist: Wer sich am 6. Januar noch nicht bereit fühlt, Christbaum und Co. „Adieu“ zu sagen, kann mit einem einfachen Trick noch ein paar Tage dazu gewinnen.
Wie das geht? Feiert doch einfach nach der skandinavischen Tradition! Da dauert die Weihnachtszeit nämlich nicht nur 13 Tage (25.12. bis 6.1.), sondern ganze 20 Tage – vom 25. Dezember bis zum 13. Januar! Sieben zusätzliche Tage Lichterglanz und Sterngefunkel, Plätzchen-Essen und Weihnachtslieder singen.
Erst am 13. Januar endet in Finnland, Norwegen, Schweden die Weihnachtszeit, nämlich mit dem Tag des heiligen Knut.
Wer bei Knut nur an Tannenbäume denkt, die wie wildgewordene Flugobjekte aus oberen Stockwerken stürzen und arglose Passant*innen in Angst und Schrecken versetzen, hat vielleicht zu viel Zeit in schwedischen Möbelhäusern verbracht … denn tatsächlich gibt es den Tag auch außerhalb der Einrichtungsbranche und er hat mit Christbaum-Weitwurf erst einmal wenig zu tun.
St. Knut – wer was das eigentlich?
Der Name des Tages geht auf einen dänischen König zurück: Knut IV, der etwa 1043 bis 1086 nach Christus lebte. 1080 nahm er auf dem dänischen Thron Platz, als sein Bruder Harald Hen starb. Er macht sich nicht gerade einen Ruf als Freund des Volkes – stattdessen soll seine Herrschaft gewalttätig und grausam gewesen sein. Eine Assoziation zum Weihnachtsgedanken liegt da also eher fern.
Trotzdem: Irgendwann in seiner Amtszeit entscheid Knut, dem Christbaum zu etwas mehr Lebenszeit zu verhelfen und verschob das Ende der Weihnachtszeit vom 6. auf den 13. Januar. Sei es, weil er selbst ein so großer Weihnachts-Fan war oder sei es aus christlicher Überzeugung, das bleibt unklar. Manche Quellen vermuten auch, dass ihm diese Entscheidung insgesamtnur angedichtet wurde – und der 13. Januar eigentlich ein Gedenktag an seine Ermordung ist.
Genau weiß es niemand. Klar ist aber: Seitdem wird in Schweden tjugondedag jul, in Norwegen tyvendedags jul und in Finnland nuutinpäivä gefeiert. (die Geschichte lässt sich auch hier nachlesen)
Und was bedeutet das heute?
Heutzutage erinnert sich kaum mehr jemand an einen König, der vor 1.000 Jahren in Dänemark das Sagen hatte. Nur der 13. Januar trägt immer noch seinen Namen. An diesem Tag werden bis heute in Skandinavien die Weihnachtsbäume ‚geplündert‘ (das ‚Julgransplundring‘ kommt noch aus Zeiten, als der Baum mit Äpfeln und Süßigkeiten geschmückt war und im Wortsinn geplündert wurde), aufeinandergestapelt – und dürfen dann ein letztes Mal leuchten. Dann allerdings nicht mehr wegen ihres bunten Schmucks und der vielen Kerzen. Am 13. Januar brennen die Bäume selbst und erstrahlen in einem riesigen Lagerfeuer, das ein großes Event für Weihnachtsfans jeden Alters ist und offiziell die Weihnachtszeit beendet. (Die Tradition lässt sich auch hier nachlesen)
Aus dem Norden hat diese Weihnachts-Abschluss-Festlichkeit auch ihren Weg nach Deutschland gefunden. An vielen Orten treffen sich Menschen heutzutage, um ihre Weihnachtsbäume gemeinsam zu verbrennen und dabei ein letztes Mal Plätzchen, Glühwein und Weihnachtsstimmung zu genießen, statt sie sang- und klanglos wegzuwerfen.
Eines allerdings geht weder in Schweden noch in Deutschland: Den Weihnachtsbaum im dritten Stock einfach durch’s Fenster wuchten. Egal wie traurig man ist, dass auch die schönste Weihnachtszeit irgendwann zu Ende geht.