Ein Medientagebuch eignet sich super, um mit Kindern Mediennutzung zu reflektieren – zu Hause oder in der Schule. Wir haben eine kostenlose Vorlage zum Download für euch. Dazu gibt’s viele andere gute Ideen, um Kinder medienkonpetent zu machen!
„Kinder wachsen heute in einer Mediengesellschaft auf“ – der Satz ist fast schon eine Plattitüde, wo doch ganz klar ist, dass sich Medien im 21. Jahrhundert durch alle Lebensbereiche ziehen:
Videokonferenzen im Homeschooling oder Power-Point-Präsentationen im Präsenzunterricht, Google-Recherche beim Abendessen oder daddeln am Sonntagvormittag. Ein Alltag ohne Medien ist kaum mehr vorstellbar. Weder für Erwachsene, noch für Kinder.
Klar ist deshalb auch: Wir müssen unsere Kinder gut vorbereiten auf dieses ‚Leben mit den Medien‘. Kinder müssen lernen, mit Medien gut umzugehen. Sie sollen Medien für ihre Zwecke nutzen können – und sich zugleich der Risiken bewusst sein. Kurz: Kinder sollen kompetente Nutzerinnen und Nutzer werden. Und wir dürfen sie dabei begleiten. (Übrigens: Zum Thema Medienkompetenz gibt es hier im Blog schon ganz viele Informationen.)
3, 2, 1 – Medienkompetenz
Also los: Machen wir die Kinder medienkompetent!
Klingt schön und gut – aber wie soll das funktionieren?
Oft sind die ‚Medienwelten‘ der Kinder ganz schön weit weg von denen der Erwachsenen. Kinder sind heute digital natives: Sie kennen keine Welt ohne Medien. Und entsprechend gehen sie ganz selbstverständlich mit Angeboten um, für die Erwachsene gern erstmal vier Wochen vhs-Kurs machen würden. Gleichzeitig fehlt es an vielen Schulen immer noch an Konzepten, Methoden und auch technischer Ausstattung, um wirklich Medienkompetenz zu vermitteln. Wo also anfangen?
Wir haben ein paar gute Tipps gesammelt, wie ihr zu Hause oder in der Schule mit Kindern über Medien sprechen könnt – und zwei kostenlose Arbeitsblätter dazu gibt’s noch obendrauf!
Macht euch schlau!
Ob Hobbys, Mode oder Musik – die Basis, um mit Kindern ins Gespräch zu kommen, ist erst einmal Interesse. Was machen die da? Was interessiert sie und warum?
Und auch, wenn die eigene Euphorie zu den aktuellen Trends der Kinder eher gering ausfällt: Lasst die Augenbrauen unten! Erwachsene sollten ein ehrliches Interesse zeigen, sich auf die Welt der Kinder einlassen und dafür offen sein. Denn dann sind auch die Kinder bereit, mehr von sich zu erzählen und Einblick in ihre Welten zu gewähren!
Und Medien machen uns genau das eigentlich ganz einfach! Lasst euch die Medien der Kinder zeigen: Welche Filme mögen sie, welche Homepages besuchen sie dauernd, welche Spiele fesseln sie? Und warum genau finden sie das so toll?
Fragt doch mal die Expert*innen selbst – die Kinder! Ob zu Hause auf dem Sofa oder als Kurzreferate in der Schule: Kinder sind stolz, wenn sie zeigen dürfen, was ihnen gefällt. Und so können ganz schnell gute Gespräche entstehen.
Ihr braucht ein bisschen Hilfe, wie solche Gespräche gestaltet werden können? Oder ihr wollt euch erstmal selbst schlau machen über Medienangebote und den Umgang damit? Da gibt es mittlerweile jede Menge gute Materialen! Die Seite www.klicksafe.de bietet beispielsweise Infomaterialien und Broschüren, praktische Ideen und Anleitungen, aber auch Link- und App-Tipps für Pädagog*innen, Eltern und Kinder. Am besten gleich gemeinsam anschauen – soll werden alle zusammen medienkompetent(er)!
Schaut genau hin!
Nun ist es aber die eine Sache, über „die Medien generell“ Bescheid zu wissen. Etwas ganz anderes ist es, sich mit der eigenen Mediennutzung zu beschäftigen.
Welche Medien nutzen Kinder denn überhaupt? Wann machen sie den Fernseher an, wann kramen sie das Handy raus? Wie viel Zeit verbringen sie mit welchen Angeboten? Und wie sieht das bei Erwachsenen aus?
Egal ob zu Hause in der Familie oder in der Schulklasse: Bevor wir über Medien reden, sollte erstmal klar sein, was wir damit meinen.
Eine tolle Möglichkeit, die eigene Mediennutzung zu reflektieren, ist ein Medientagebuch. Schreibt doch einfach mal zwei Wochen lang auf, welche Medien ihr wann nutzt! Ihr könnt dazu unsere kostenlosen Arbeitsblätter nutzen:
Kleinere Kinder malen einfach jeden Tag ihre genutzten Medien aus. Größere Kinder können schon selbst notieren, was sie genutzt haben. Wer ganz fleißig ist, schreibt noch die Inhalte oder Zeiten dazu.
Nach zwei Wochen vergleichen alle die Ergebnisse:
- Welche Medien wurden am häufigsten genutzt?
- Welche Medien wurden gar nicht genutzt?
- Welche Medien nutzen wir zum Spaß, welche zum Arbeiten?
Da ist der eine oder andere Aha-Moment garantiert. Und es entsteht eine hervorragende Basis für weitere Gespräche!
Macht mit!
Interesse zeigen hört allerdings nicht bei einem theoretischen Gespräch auf. Medienkompetenz heißt auch, aktiv werden. Nutzt eure Medien kreativ und zettelt ein cooles Medienprojekt mit den Kindern an! Das ist einfacher als man denkt, macht allen Beteiligten Spaß – und eröffnet ganz neue Perspektiven auf das Thema „Medien“. Viele tolle Anleitungen für einfache und lustige Medienprojekte gibt es hier.
Viel Spaß!
Übrigens: Noch mehr Arbeitsblätter rund um Medien haben wir hier im Blog für euch zum Download im Angebot.
Um Konflikte zum Thema Mediennutzung zu Hause oder in der Schule zu vermeiden, haben wir hier im Blog schon einmal „Mediengutscheine“ vorgestellt, die gibt es da auch zum kostenlosen Download!